Mobiles Tischtennis Museum

von Günther Angenendt

Aus der Kreisliga in die zweite Bundesliga der Sammler

Fortsetzung

Für den 16.5.1989 war eine Sitzung des Schulsportausschusses in einem Nebenraum der Turnfesthalle, Austragungsort vieler TT-sportlicher Wettkämpfe - leider inzwischen abgerissen - anberaumt. Als wir dort ankamen, war der Raum schon durch eine Gruppe Studierender einer FH belegt. Frau Schürmann, eine Kollegin, lud uns daraufhin ein, die Sitzung bei ihr zu hause abzuhalten. Dort angekommen, war ich mehr als überrascht, lebte doch Frau Schürmann in Wohngemeinschaft mit einer mir sehr gut im Gedächtnis verbliebenen alten Dame: Frau Schlaf, meine Grundschullehrerin für katholische Religion in den Jahren 1953 bis 1956. Seit dieser Zeit hatte ich sie nicht mehr gesehen. Wir kamen ins Gespräch über die Zeit vor über dreißig Jahren und über ihren im Februar des Jahres verstorbenen Bruders Jupp Schlaf, des ehemaligen ETTU-Präsidenten. Im Verlaufe des Gespräches kam die Rede auch auf die Tischtennis-sportliche Hinterlassenschaft ihres Bruders. Damit habe sie nichts zu tun gehabt, sagte sie, aber in Frickenhausen lebe ein Neffe, Hans Georg Schlaf, genannt Loloi, ein bekannter Maler, der sich um den Nachlass gekümmert habe. Noch am selben Abend rief ich in Frickenhausen an. In dem Gespräch bekundete ich Herrn Schlaf mein großes Interesse an dem Tischtennis bezogenen Nachlass seines Onkels, wobei ich auf die Gemeinsamkeiten zwischen diesem und mir hinwies: gebürtiger Essener, Stadtmeister in Essen, Bekanntschaft mit der Tante. " Sie haben Glück", war seine Reaktion," vor ein paar Wochen habe jemand bei ihm angerufen, der an ausgesuchten Stücken der Sammlung Schlaf interessiert war. " Packen Sie alles zusammen, ich nehme alles", sagte ich, " über den Preis werden wir uns schon einigen." So kam ich überraschender Weise neben vielen anderen wertvollen Memorabilia zu 1300 Anstecknadeln, von denen 600 verschieden waren. Dass sich darunter eine Vielzahl äußerst seltener Stücke -es seien nur die Goldene Ehrennadel der ETTU, zwei zu Europameisterschaften ausgegeben ETTU-Präsidenten-Nadeln erwähnt- machte meine Sammlung schon jetzt sehr bemerkenswert. Weitere käuflich erworbene und auch geschenkte Anstecknadeln, alle dann in acht Schaukästen angeordnet, brachten die Sammlung der Nadeln im Jahre 1992 zur Ausstellungsreife. Mein Angebot, während der EM in Stuttgart auszustellen, nahm Hans Wilhelm Gäb, der damalige DTTB-Präsident an. So hatte ich bei der Europameisterschaft 1992 in Stuttgart - Europameister wurde bekanntlich Jörg Rosskopf - meine erste große von Anerkennung begleitete Ausstellung. Das war vor genau 25 Jahren, und zum "Silberjubiläum" soll es in Düsseldorf im nächsten Jahr meine erste Weltmeisterschaftsausstellung geben, der ich schon mit großer Vorfreude entgegen sehe.

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